Eine Beschreibung der "wake-on-lan" Funktion am Beispiel Zyxel NSA-320 und NAS-540/542
im Januar 2022 - Die in vielen Betriebssystemen und BIOS Varianten angebotene "wake-on-lan" Funktion hatten wir nie gebraucht.
Wie kamen wir dahin, uns um diese Funktion zu kümmern ?
Wenn in einer Firma ein professioneller Comppaq/HP Proliant Server über Jahre seinen Dienst tut, ist der Chef eigentlich zufrieden. Wenn er aber heutzutage auf die Stromrechnung schaut, wird ihm fast übel.
Der edle und teure Compaq/HP Proliant zum Beispiel aus der G5 Generation verbraucht im Schlafmodus (auch Standby genannt) seine 27 Watt, also wenn er (nahezu) aus ist. Wenn er tagsüber läuft, braucht er (ohne Arbeit) ca. 270 Watt. Der große Vorteil dieser Technik ist, man kann ihn vom Schreibtisch aus (fern-) ein und (fern-) ausschalten.
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Einen "nur-" Fileserver durch ein NAS-Server ersetzen. Warum ?
Viele solcher Server werden fast nur als "Fileserver" benutzt. Das kann heutzutage ein NAS mindestens genauso gut und solch ein NAS-Server braucht erheblich weniger Leistung. Die in der Redaktion bei uns laufenden NAS-540/542 benötigen 0,7 Watt ausgeschaltet und minimal 18 bis 28 oder mehr Watt (je nachdem wieviele Platten da drinnen insgesamt werkeln).
Doch das mit dem täglichen Ausschalten und Einschalten am Gerät selbst - also im Rack im Serverraum - das war ziemlich "unhandlich", das Laufen lassen über das Wochenende war eigentlich unnötig. Das haben wir jetzt mal ausprobiert und es geht mit "wake-on-lan".
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Sowohl die älteren NSA-320 wie auch die NAS-540 können das.
In der Web-Konfiguration (bei unseren beiden NAS-Modellen findet man das im Menü an unterschiedlichen Stellen) kann man bei der Energie-Verwaltung diese "wake-on-lan" Funktion markieren bzw. aktivieren.
Fährt man dann den NAS-Server runter, das ist die Funktion "Ausschalten", sieht man am Gigabit-Switch, wie die grünen LEDs (Gigabit) auf gelb (100 Mbit) wechseln.
Ist diese "wake-on-lan" Funktion in einem NAS nicht aktiviert, gehen die LEDs an den entsprechenden Ports ganz aus, der Server ist damit weg aus dem Netz. Sie bekommen ihn von Ferne nicht mehr eingeschaltet. Man kann also an diesen LEDs kontrollieren, ob der NAS-Server "einschaltwillig" ist (oder nicht).
Doch das "Remote-" Aufwecken bzw. Einschalten ist nicht ganz so einfach. Der schlafende Server will nämlich ganz gezielt geweckt werden, mit einem sogenannten "Magischen Paket". Diese Technik wurde 1995 von AMD und HP entwickelt.
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Wie funktioniert das ?
Jeder Netzwerk Port auf einer Netzwerkkarte oder einem Mainboard oder sonst einem netzwerkfähigen Gerät braucht eine MAC-Nummer. Diese Nummer ist weltweit einmalig und wird vom Hersteller in den Netzwerk-Chip eingebrannt (und kann nur mit Mühe verändert werden).
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Wenn also der Netzwerk-Chip mit Strom versorgt wird (die LEDs am NAS wie auch am Switch leuchten), lauscht er konstant, ob irgend jemand mit ihm kommunizieren will. Die allen bekannte IP-V4 oder IP-V6 Nummer wird erst später von der zu startenden Software, also dem Netzwerk-Treiber im Betriebssytem symbolisch "oben auf den Chip" drauf gepackt. Die IP-Nummer ist vorher noch nicht da.
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Man braucht daher ein kleines Programm zum Aufwecken ...
Es gibt davon viele Prgramme (für Windows, Linux und McOS, von denen einige zusätzlich noch Java oder die Microsoft NET-Umgebung brauchen, andere benötigen - wie dieses hier - nur "sich selbst".
Und solch ein Programm möchte ich hier empfehlen. Es ist kostenlos und kann jederezeit beim Entwickler abgeholt werden.
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Diese NAS-Server sind noch online
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Scannen, solange die zu weckenden Server aktiv sind ....
Dieses Programm hat eine Funktion, die das lokale Netz oder auch fremde öffentliche Netze abscannt, aber nur, solange diese aktivierten NAS-Server eingeschaltet (in Betrieb) sind. Wie sie das genau machen, daß sie nur Geräte mit der aktivierten "wake-on-lan" Funktion erkennen, ist nebensächlich.
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Das Programm scannt das lokale Netz und listet die gefundenen Geräte samt ihren IP-Nummern und MAC-Adressen auf und merkt sich diese Liste. Wenn ich jetzt testweise meine 3 Test-NAS-Server abschalte, bleiben die Netwzerkverbindgen auf niedrigerer Stufe (nur noch mit 100 mbit) aktiv, die LEDs am Gigabit-Switch sind also nicht dunkel (aus), sondern gelb.
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Wenn die NAS-Server runter gefahren wurden ..... Unknown
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Den oder die NAS-Server einzeln oder alle "aufwecken" .....
Das "Wache auf"- Programm sendet dann (wenn Sie - in diesem Programm - zum Beispiel F8 drücken) eine sogannte Broadcast Message mit diesem "Magischen Paket" (das ist eine Nachricht "an alle" auf das lokale Netz mit der angehängten oder enthaltenen MAC-Adresse des aufzuweckenden Servers, eine Nachricht, die erstmal an alle überhaupt aktiven Netz-Geräte geht.
Aber nur der eine Netzwerk-Chip, der diese MAC-Adresse besitzt, reagiert darauf und führt die in seiner inneren Intelligenz vorhandene Funktion aus, die aber per Software vorher (vor dem Abschalten) aktiviert sein mußte. Er betätigt nämlich "symbolisch" seinen eigenen Netzschalter.
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Ganz wichtig : Soetwas sollte ausschließlich im lokalen Netz verwendet werden !
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